Nutze Sprache zur Befreiung

In aller Kürze:
Sprache beeinflusst nicht nur dein Denken. Sie erzeugt Probleme oder schafft Lösungen.
Christian
aktualisiert: 11.01.2023
erschienen: 07.01.2023
Inhaltsverzeichnis

Sprache ist ein mächtiges Instrument in unserem Leben.

Das kommt dadurch, dass wir in Sprache denken. Studien belegen, dass Menschen, die Sprache nicht beherrschen, nicht so gut denken können und damit nicht so intelligent sind.

Irgendwie auch logisch, denn die Sprache ist ein Werkzeug, das wir im Kopf nutzen, um Probleme zu lösen.

Wann erzeugt Sprache Probleme

Manchmal entstehen durch die Benutzung von Sprache allerdings Probleme, anstatt das sie gelöst werden.

Das passiert immer dann, wenn wir Sprache so benutzen, dass sie Grenzen setzt, wo wir keine wollen. Man nennt das unter anderem hinderliche Glaubenssätze.

Ein Beispiel: Ich muss arbeiten. Die Betonung liegt auf muss. Hier setze ich die Bedingung, dass ich nicht arbeiten will. Müssen impliziert einen Zwang von außen. Ganz gleich, dass ich für das Arbeiten Geld bekomme, was mir mein (Über-)leben ermöglicht.

Wenn müssen in dem Zusammenhang das korrekte Wort ist, ließe sich schlussfolgern: „Ich muss leben“. Und das ist als Aussage keine gesunde Grundlage für ein erfülltes Leben.

Natürlich gibt es Jobs, die man schnell weghaben möchte oder wo man nicht glücklich ist.

Und an dieser Stelle werden die Probleme durch Sprache bewusst. Es ist nicht ausschließlich wichtig, ob die verwendete Sprache wahr ist, sondern vielmehr, ob mir die Benutzung beim Erreichen meiner Ziele hilft.

Die größten Grenzen und Türöffner der Sprache

Um Sprache zu beherrschen, müssen wir vorallem die Logik innerhalb der Sprache verstehen, um sie korrekt anwenden zu können. Das bedeutet: die Grammatik der Sprache zu kennen.

In der Grammatik gibt es als Unterpunkt der Verben die Modalverben (zu deutsch: Hilfsverben).

Sie sind die Waffe, mit der du dein Denken blitzartig analysieren und verändern kannst.

Die deutsche Sprache kennt nur 6 dieser Modalverben und alle sind alte Bekannte:

Müssen, können, dürfen, sollen, wollen und mögen(möchten).

Im Folgenden zeige ich dir, was die Besonderheiten der jeweiligen Hilfsverben sind und wie du sie für dein Leben nutzen kannst.

Wollen

Wollen sagt aus, dass du etwas aus dir heraus machst. Es entspricht deinem Willen, du brauchst keinen Antrieb dafür und wirst die Tätigkeit, die du willst, ausführen.

Wollen ist ein Zustand, der Sollen und Müssen häufig vorzuziehen ist, denn im Gegensatz zu den beiden heißt Wollen, dass die Verantwortung bei dir liegt.

Es lohnt sich, zu Wollen, auch wenn du musst, denn indem die Verantwortung bei dir ist, erhältst du die Macht, den Zustand zu verändern.

Wollen steht eine Stufe vor dem Tun. Und das ist das einzige Achtungszeichen im Zusammenhang mit Wollen.

Du hast bspw. folgenden Glaubenssatz: „Ich will erfolgreich sein.“

Im Klartext bedeutet es, dass der Glaubenssatz nicht mehr stimmt, wenn du erfolgreich bist. Wenn du die Betonung auf „Ich will …“ legst, kann es sein, du erreichst niemals, was du willst, da wir unsere Glaubenssätze mit allem beschützen, was wir haben.

Sinnvoll ist in dem Zusammenhang eine Ergänzung mit bspw.: „Ich bin erfolgreich“. Du behältst das Wollen und tust es auch.

Weiter ins Detail können wir gern individuell gehen. Nur so viel zum Schluss: Es ist besser „Ich will erfolgreich sein“ als Glaubenssatz zu haben und zu glauben, um daran weiter zu arbeiten als sich den Satz „Ich bin erfolgreich“ im Kopf zu merken und zu glauben, dass er nicht wahr ist.

Müssen

Müssen impliziert immer einen Zwang von Außen. Wenn du etwas musst, hast du einen Auftrag von außen erhalten oder etwas zwingt dich du dazu.

Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Ich muss gar nichts außer sterben (und nicht mal das ist sicher).“

Müssen bedeutet, du bist nicht in der Verantwortung bzw. schiebst die Verantwortung aktiv von dir weg.

Müssen ermöglichst es dir, zu meckern oder Mitleid von anderen zu bekommen für die schlechte Situation, in der du dich befindest.

Müssen ermöglicht dir allerdings keine Lösung für schlechte Situationen.

Häufig ist Müssen ein Zeichen, dass du an diesem Punkt Arbeit hast, um deinem Ziel näher zu kommen.

Eine sinnvolle Strategie ist, Müssen in Wollen umzuarbeiten. Hier können weitreichende Teile deines Lebens berührt werden. Schöpfst du z.B. aus dem Mitleid Anderer wegen deines Müssens viel Energie, kommen wir jetzt an existenzielle Themen deines Lebens, denn wenn du willst statt musst, brauchst du eine andere Energiequelle.

Menschen, die wollen, erhalten kein Mitleid. Stattdessen werden sie beneidet.

Trotzdem – es lohnt sich! Denn nur so erreichst du deine Ziele und ein erfülltes Leben.

Sollen

Sollen ist ähnlich dem Müssen, allerdings nicht ganz so stark. Beim Sollen fehlt der Zwang von außen, obwohl es den Auftrag von außen gibt.

Häufig wird bei Sollen versucht, die Aufgabe doch nicht auszuführen. „Vielleicht merkt es ja niemand oder es wird vergessen."

Der Umgang mit Sollen verhält sich analog zu Müssen. Allerdings kann es gut sein, dass die Lösung bei Sollen wesentlich einfacher ist.

Sollen deutet zudem auf fehlerhafte Kommunikation im Vorhinein hin. Beispiel:

„Ich soll seine Wäsche waschen, kannst du dir das vorstellen?!“

Hier wurde im Vorhinein versäumt, die eigenen Grenzen klar zu kommunizieren. Dies würde dazu führen, dass ich nicht in die Situation komme, in der ich etwas tun soll, aber nicht will.

Denn wenn ich jetzt doch in der Situation wäre, dann wäre es ein Müssen, weil ich trotz meiner Kommunikation der Grenzen dazu gezwungen wurde.

Können

Können bezieht sich auf die Fähigkeit, etwas zu tun. Wenn du denkst „ich kann das nicht“, geht es darum, dass du die Fähigkeit nicht besitzt, etwas zu tun.

In dem Zusammenhang stell dir die Frage, ob du es tun willst, musst oder sollst. Denn wenn nichts davon gegeben ist, warum solltest du es tun?!

Ich kann z.B. kein Japanisch sprechen.

Na und?! Ich finde es zwar nett, aber weder brauche ich es, noch gibt es einen anderen Anreiz für mich, japanisch zu sprechen.

Anders ist die Sache, wenn es um Dinge von Relevanz geht (du musst, willst oder sollst sie tun).

Wenn du etwas tun willst, aber nicht kannst, dann wirst du es lernen. In diesem Zusammenhang setzt du dir Ziele, anhand denen du beurteilst, ob und wie gut du etwas kannst.

Beispiel: Ich kann Mathe nicht. Dann beginne ich es zu lernen. Als Stufen gibt es in Mathe das kleine 1x1, das große 1x1, Multiplikation und so weiter.

Bei Können kann es auch zu Blockaden kommen, häufig im Zusammenhang mit Müssen oder Sollen.

Vielleicht glaubst du, „ich kann keine Präsentation halten“ und nun hat dir dein Chef gesagt, du sollst vor dem wichtigen Kunden den entscheidenden Vortrag halten.

An diesem Punkt wird es zu spezifisch für den Artikel, aber der Weg an der Stelle ist klar. Es gilt zu prüfen und eventuell zu verändern:

  • liegt es an der mangelnden Fähigkeit (mangelndes Können), was durch Lernen beseitigt wird
  • gibt es Wertekonflikte, weshalb du dir das Können versagst, gleichwohl du die Fähigkeit theoretisch hast. Du bist bspw. ein moralischer Mensch und glaubst „ich kann keine Menschen töten.“
  • lässt sich eine Lösung herbeiführen, indem das Müssen oder Sollen in Wollen verändert wird

Dürfen

Dürfen bezeichnet die Erlaubnis, etwas zu tun oder eben nicht.

Die Erlaubnis kann von außen kommen oder von mir selbst.

Wenn ich etwas tue, aber es nicht darf, empfinde im Nachhinein bspw. Reue oder habe andere unangenehme, teilweise dauerhafte, Nebenwirkungen.

Daher ist Dürfen im Normalfall eine Grundvoraussetzung für uns.

Auch bei Dürfen kommt es auf das Zusammenspiel mit den anderen Hilfsverben an. Wenn ich etwas nicht darf, aber will, gibt es Veränderungspotenzial.

Unter Umständen habe ich alte Glaubenssätze, weswegen ich mir etwas selbst verbiete zu dürfen.

Hier ist individuelle Coaching-Arbeit an den alten Glaubenssätzen notwendig.

Muss/soll ich hingegen etwas tun, was ich nicht darf und auch nicht will, liegt die Situation anders.

Hier findet ein Spiel des äußeren Zwangs gegen meine inneren Werte statt.

Ist der äußere Zwang schwächer als meine inneren Werte, dann ist es eine unangenehme Situation, aber ich führe die Handlung, die ich nicht darf, auch nicht aus. Am besten ist es hier, aus der Situation herauszutreten.

Ist der äußere Zwang stärker als meine Werte, brauche ich Unterstützung, um nicht etwas zu tun, was ich nicht darf. Dies kann eine Stärkung meiner inneren Werte sein (bspw. selbstbewusster auftreten, größere Konsequenzen in Kauf nehmen). Ebenso kann es eine Schwächung des äußeren Zwangs sein, indem ich mir Hilfe hole, die auf den äußeren Zwang einwirkt.

Mögen/Möchten

Möchten ist der kleine Bruder von Wollen, der trotzdem eine Einzigartigkeit hat: er schaut in Richtung der Gefühle.

„Ich möchte etwas tun.“ drückt eine emotionale Dimension aus, die kein anderes der Modalverben in Betracht zieht.

Wenn du etwas nicht tun möchtest, kann dies Intuition sein oder eine andersgeartete Gefühlswelt.

Auch wenn du es willst, kannst und darfst - wenn du es nicht tun möchtest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du die Handlung nicht dauerhaft umsetzt. Wenn der Bauch bei Kopfentscheidungen nicht mitmacht, du weißt ja ...

Möchten habe ich bis zum Schreiben des Artikels selbst nicht unter diesem Aspekt auf dem Schirm gehabt, aus diesem Grund wird es in Zukunft hier noch ein Update geben.

Nutze Sprache zu deinem Vorteil

Mit der Zusammenfassung zu den Hilfsverben haben wir graue Grammatik in lebensentscheidende Überlebenstricks verwandelt.

Überprüfe deine Sprache, wann immer du Ergebnisse erzielst, mit denen du nicht zufrieden bist.

Ich möchte wetten, meistens stimmt die Einstellung bei mindestens einem der Verben nicht. Und so findest du heraus, woran du arbeiten kannst.

Wenn du selbst damit nicht zurechtkommst, melde dich gern bei mir und wir lösen die Stelle in Wohlgefallen auf.

Fallen dir Menschen ein, die der Artikel interessieren könnte? Dann teile ihn gern. Damit hilfst du mir, weiter gute Artikel zu schreiben.

Das könnte dir auch gefallen

Mut, Ansporn und positive Worte gefällig?

Jeden Monat sende ich eine Mail, die ein Ziel hat: dir positiven Zuspruch zu geben.

Diese Inhalte findest du nur dort.
Videos
Artikel
positive Worte
Newsletter Optin-Blog Single (#24)