Selbstverwirklichung

In aller Kürze:
Selbstverwirklichung basiert darauf, Ideen über sich selbst zu entwickeln, anschließend zu formulieren und umzusetzen; eng verbunden mit Selbstfindung.
Christian
aktualisiert: 18.12.2022
erschienen: 31.05.2018
Inhaltsverzeichnis

Selbstverwirklichung ist ein tolles Konzept! Bei dem von Kurt Goldstein erdachten Konzept geht es darum, das ein Mensch sich selbst immer besser verhalten, ausdrücken, darstellen - oder kurz leben - will.

Im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung bedeutet das, jeder Mensch beschäftigt sich mit sich selbst. Auf einer philosophischen oder spirituellen Ebene kann es auch etwas ganz anderes bedeuten. Zum Beispiel, das wir als Menschheit uns mit uns selbst beschäftigen.

Hier wird schon deutlich, dass Selbstverwirklichung ein Bewusstsein benötig, welches den Kontext bestimmt. Doch von Anfang an.

Selbstverwirklichung: eine Definition

Was ist das nun … Selbstverwirklichung? Wenn wir das Wort auseinandernehmen, stoßen wir auf zwei Konzepte.

Zum einen das Selbst und zum andern auf die Verwirklichung.

Das Selbst: eine Kurzübersicht

Um eine Grundlage zum Lesen dieses Artikels zu geben, ist es vonnöten, eine kurze Zusammenfassung dessen zu geben, was mit „uns Selbst“ gemeint ist.

Das Selbst ist eine Vorstellung, die wir über uns haben.

In ihr sind unsere Wünsche und Träume verankert. Kurz: wir haben ein Bild, wie wir gern sein wollen.

Das bedeutet für den Einzelnen höchst unterschiedliches. Soziale Anerkennung, finanzielle Kaufkraft, persönliche Fähigkeiten oder der Familienstand sind nur ausgewählte Beispiele.

Gleichzeitig ist im Selbst aber auch unser Bild von unserem aktuellen Ich enthalten.

Also wer wir sind. Ohne Träume, sondern mit vermeintlich harter, objektiver Deutung.

Dass die gar nicht so objektiv und tatsächlich ist, wird sich beim Beschäftigen mit dieser Thematik erschließen. Doch soll dieser kurze Teaser genügen, denn wir haben alles zusammen, was wir für den Artikel brauchen.

Nochmal zusammengefasst:

Das Selbst umfasst unser Bild über uns selbst. Und zwar gleichzeitig in der aktuellen Fassung, wie wir uns hier und jetzt wahrnehmen, und wie wir uns gern hätten – also der Wunsch und Traum von uns für unsere Zukunft.

Selbstreflexion als Voraussetzung für Selbstverwirklichung

Die Verwirklichung: ein Prozess mit viel Arbeit

Verwirklichung klingt ja schon ein wenig nach Hokuspokus. Ich setz mich in mein Zimmer, denk ganz fest an mein Einhorn und auf einmal taucht es in der Küche vor mir auf. Ab jetzt kann ich auf ihm reiten und das Leben wird zum Ponyhof … Ääääh, nein!

Obwohl mir bewusst ist, dass in der Persönlichkeitsentwicklung der Hokuspokus einstweilen empor flimmert, will ich mich davon abgrenzen und meinen Verstand auch bei diesen Themen benutzen. Und wenn der Verstand eingeschaltet ist, dann wird auch schnell klar, was verwirklichen bedeutet.

Nämlich einen Traum oder Wunsch in die Wirklichkeit umzusetzen.

Dazu ein einfaches Beispiel:

Mein Traum ist als Dichter meine Werke vorzutragen. Möchte ich diesen Traum verwirklichen, muss ich als erstes … was tun? … Genau – einen Text zu Papier bringen. Danach muss ich einen geeigneten Ort finden, beispielsweise einen Poetry-Slam. Und dann muss ich dort hingehen und meinen Text vortragen.

Schon ist mein Traum verwirklicht.

Ich denke, nun ist klar, in welchem Kontext wir die Verwirklichung hier benutzen. Es bedeutet, Entscheidungen zu treffen, die uns zu unserem Ziel oder Traum hinführen.

Doch was bedeutet das nun für die Selbstverwirklichung?

Selbstverwirklichung durch getroffene Entscheidungen

Selbstverwirklichung als Prozess, um an sich zu arbeiten

Wie unerwartet das nach den oben genannten Definitionen doch kommt… Selbstverwirklichung bedeutet also, die Träume von uns selbst zu verwirklichen. Und zwar an uns selbst.

Nach dieser Definition sind wir das Ergebnis unserer Wünsche und Träume für uns selbst.

Wenn diese Definition zutrifft, warum bist du jetzt und heute so wie du bist?

Selbstverwirklichung im eigenen Lebenskonzept

Um nach der ganzen Theorie noch ein wenig Anschaulichkeit in das Thema zu bringen, stellt sich die Frage, was das konkret für unser Leben bedeutet.

Leider gibt es hier auch keine einfache, allumfängliche Antwort. Je nachdem, was wir für ein Lebenskonzept haben, bedeutet es ganz Unterschiedliches.

Für den einen bedeutet der neue BMW Selbstverwirklichung, für die er hart arbeiten geht, um sich das gut aussehende Stück Blech leisten zu können. Man verzeihe mir die Ausdrucksart. Ich bin ja selbst ein Freak, der für sein Mountainbike Unsummen ausgibt, die andere für eine Weltreise nutzen würden.

Für mich bedeutet Radfahren, mich selbst zu verwirklichen. Aber es ist nur ein Teil. Auch dieser Blog und alles im Zusammenhang damit stehende ist für mich Selbstverwirklichung.

Doch die Selbstverwirklichung begrenzt sich nicht nur auf Materielles.

Im NLP hilft das Konzept der logischen Ebenen, um Klarheit zu bringen. Es beinhaltet aufeinander aufbauende Ebenen in folgender Reihenfolge, jeweils mit einem Beispiel versehen:

  1. Kontext (ich in meinem BMW)
  2. Verhalten (ich lache, wenn ich andere sehe)
  3. Fähigkeiten (ich kann schnell rennen)
  4. Glaube/Werte (Herzlichkeit ist mir wichtig)
  5. Selbstbild (ich als junger Mensch)
  6. Mission/Spiritualität/Philosophie/Weltbild (Menschen sind liebevolle Wesen)
Selbstverwirklichung nach den Diltz-Ebenen

Die Selbstverwirklichung kann sich nun auf jede einzelne Ebene beziehen. Auf welche genau, hängt davon ab, wie sich der Mensch definiert.

Ein Mensch kann sich genauso über seinen BMW definieren, wie über seine körperlichen Fähigkeiten oder sein Weltbild. Allen gemein ist eines: Kann er die Tätigkeit, über die er sich definiert, nicht mehr ausführen, hat er eine Identitätskrise.

Das bedeutet, kann er seinen BMW nicht mehr fahren und sich damit nicht mehr selbst verwirklichen, kommt die Selbstfindung ins Spiel.

Und noch eines gilt: Je höher sich der Mensch verankert, desto weniger ist er von äußeren Einflüssen abhängig.

Ein BMW ist leicht zerstört. Deine eigene Mission kann hingegen von anderen Menschen nicht zerstört werden, solange du immer neue Wege findest, sie zu erfüllen.

Strategie zur Selbstverwirklichung

#1 Schreib es auf

Geht es um dein generelles Mindset in der Selbstverwirklichung, steht Gedanken ordnen bei mir ganz oben.

Du stehst für etwas und willst es in die Tat umsetzen. Schreib das auf!

Es hat etwas Magisches, mit dem Stift seine Gedanken auf Papier zu schreiben, denn so ordnest du sie.

Allein dadurch kannst du anderen deinen Plan besser erklären – und sie dir dadurch vielleicht behilflich sein. Und die Sachen, die du anderen erklären kannst, die hast du selbst auch verstanden.

Im Kopf erscheint vieles logisch, aber leider sind wir nicht dazu gemacht, komplexe Pläne im Kopf zu entwickeln. Schon 5 Sachen gleichzeitig überfordern uns.

So wird dir beispielsweise erst auf dem Papier bewusst, ob dein Zeitplan realistisch ist oder nicht.

Selbstverwirklichung durch Planung

#2 Hinterfrag dich

Als zweiten Punkt möchte ich noch das Infrage stellen dessen, was du verwirklichen willst, anbringen.

Ich gehe jetzt davon aus, dass du das wirklich in die Tat umsetzen möchtest und keine großen Zweifel daran hast.

Dann frag dich – ist das alles?!

Warum genau dieses Ziel und nicht 10x größer. Oder 100x … oder 10.000x größer? Oder warum nicht in der Hälfte der Zeit.

Fordere dich selbst heraus, denn wir Menschen neigen zum Niedrigstapeln. Schließlich ist dort die Komfortzone.

Dich zu strecken bedeutet Risiko. Es bedeutet Unsicherheit und Unkomfortabilität.

Blöderweise sind aber dort die Erfüllung und das Gefühl von echtem Stolz-Sein auf dich selbst.

Als Grenze: Geh nicht über den Punkt hinaus, wo dich die Größe deines Ziels stresst.

Sich unwohl aufgrund der Größe fühlen und sich gestresst fühlen aufgrund des beispielsweise zu engen Zeitplans sind zwei grundverschiedene Sachen. Das erste ist gewollt und nützlich. Das zweite tödlich für die Zielerreichung.

herausfordernde Ziele ermöglichen Selbstverwirklichung

Abschlussgedanken zur Selbstverwirklichung

Ich fürchte zwar, dass der Artikel harte Kost ist, doch finde ich, dass diese Konstrukte notwendig sind. So ergibt sich ein sinnvoller Rahmen, mit dem man arbeiten kann.

Wir wissen jetzt, dass sich Selbstverwirklichung auf uns selbst bezieht und dass es bedeutet, an uns auf ein Ziel hin zu arbeiten.

Außerdem wissen wir, dass die Selbstverwirklichung sich auf unterschiedliche Ebenen beziehen kann. Je nachdem, über was wir uns in unserem Leben definieren.

So bleibt mir nur zu sagen, dass es sich bei diesen Gedanken nicht um die Wahrheit handelt, sondern um Modelle.

Ich schließe mit dem Zitat von George Box, einem Mathematiker und englischen Professor des mittleren 20. Jahrhunderts:

Alle Modelle sind falsch, aber manche sind nützlich.

Titelfoto von Artem Kovalev

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