„Mama, Papa…“ – „Ja?!“
„Die anderen Kinder rennen alle viel schneller als ich. Und werden weniger krank. Und außerdem sind sie hübscher! Warum habt ihr mir meine Gene nicht verbessert. Ich hasse euch!“
So oder so ähnlich könnten Gespräche in sagen wir mal 25 Jahren ablaufen. http://www.ted.com/talks/paul_knoepfler_the_ethical_dilemma_of_designer_babies?utm_campaign=social&utm_medium=referral&utm_source=facebook.com&utm_content=talk&utm_term=science
Was sagst du darauf?!
- Ja mein Kind … Mama und Papa wollten, dass du so auf die Welt kommst, wie Gott dich geschaffen hat?! … Hmm, das klingt zu altmodisch.
- Wir wollten dich in deiner natürlichen Form auf die Welt bringen. Hmm, dass wir das Sterben bis zur Geburt fast ausgerottet haben, liegt garantiert nicht daran, dass wir uns auf die „natürliche Form“ verlassen haben. Brutkästen, Ultraschall-Untersuchungen und weiß der Geier was es alles gibt, um die Gesundheit abzusichern und wenn nötig schon im Bauch der Mutter Eingriffe durchzuführen
- Mama und Papa wollten dich nicht verändern. Hmm, das tun Mama und Papa aber Tag für Tag. In der Art und Weise, wie sie selbst leben. Das schnappt das Kind auf, noch viel mehr als das, was Mama und Papa wirklich an das Kind richten. Und wenn es um das Verhalten geht, wollen Mama und Papa doch das Beste für dich als Kind. Warum dann nicht auch bei deiner Genetik?
- Mama und Papa wollten keine Verantwortung übernehmen. Hmm, ob das jemand wirklich sagen würde, der keine Verantwortung übernimmt, bezweifle ich. Aber ich denke, hier sind wir schon ganz nah. Für uns heute unvorstellbar, werden unsere Kinder sich mit dieser Frage beschäftigen dürfen.
Wow! Wie sich diese Welt verändert.
Ich kann nicht sagen, dass ich alles gut oder schlecht finde. Das hängt eh nur mit meinen Werten zusammen. Und Werte lassen sich verändern. Sie müssen sogar verändert werden, in einer sich so schnell verändernden Welt. Sonst endest du in absehbarer Zukunft als herummeckernder, alter Knacker. Und dazu musst du nicht mal alt sein. Deine Ansichten können schon in den nächsten 10 Jahren überholt sein.
Genetische Veränderung der Babys … Wie würdest du entscheiden?
Hättest du vielleicht noch eine andere Antwort?! Ich habe dieses Thema heute entdeckt und mich berufen gefühlt, dazu ein paar Wörter zu schreiben. Ich weiß selbst noch nicht so recht, was ich denken soll. Es ist ein komisches Gefühl. Hitlers Eugenik (https://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik) 2.0 – nur dieses Mal in großem Stil? Eugenik ist kurz gesagt das züchten von Menschen mit gewünschten Eigenschaften.
Und so wie ich unsere Welt derzeit sehe, kann ich mir vorstellen, dass die breite Masse dann ein ähnliches oder gleiches Modell bevorzugt. Wir hätten unsere Eva gern 1,75m groß, brünett – aber das D17 brünett, es darf nicht zu schwarz sein. Wenn der Mann ein Wörtchen mitzureden hat, wird sich auch noch um Arsch und Titten gekümmert (jaja, Stereotype – alles gut) und fertig ist die Eva. Beim Josh sieht es dann ganz ähnlich aus, nur eben größer und mehr auf die aktuelle männliche Mode abgestimmt. Eine Welt voller Barbies und Sunny-Boys oder was?!
Wenn ich mir anschaue, was für Menschen heute Kinder bekommen, möchte ich zumindest einigen davon niemals auch noch das Recht geben, über die Genetik ihrer Kinder zu bestimmen. Die Kinder haben es schon so schwer genug. Vorher gibt’s den Eltern-Führerschein oder Popp-Verbot.
Ich rede von der Kategorie Eltern, die besoffen tagsüber neben ihren Kindern läuft und diese fertigmacht. Ich rede an dieser Stelle aber lieber nicht weiter, ich befinde mich auf dünnem Eis, ich merk das schon. Nicht alle dieser unfähigen Menschen sind nämlich tagsüber besoffen und damit so offensichtlich zu erkennen. Aber Gott wird sich schon was dabei gedacht haben, dass jeder Gehirnamputierte ein Kind zeugen kann, als wohlwollender Unterstützer (also Eltern sein) aber mehr notwendig ist.
Spannende Zeiten kommen da auf uns zu. Und im Nachklang an den letzten Absatz – die Fähigkeit, sich selbst zu erkennen, die eigenen Werte zu wissen und hinterfragen zu können, all diese Selbsterleuchtung – das wird immer wichtiger werden.
Je mehr Tragweite die Entscheidungen haben, die wir im Leben treffen, umso mehr müssen wir unsere Werte kennen.
Denn wie möchte ich eine Entscheidung treffen, wenn ich nicht weiß wonach?
Eine richtige Entscheidung existiert nur, wenn ich sie an Werten messen kann. Und für schwerwiegende Entscheidungen brauche ich felsenfeste Werte, die ich erstmal in mir finden muss. Vom Bier saufen kommt das nicht.
Prost!
PS: Um dir beim Finden deiner Werte zu helfen, kannst du meine Liste mit Werten und Bedürfnissen durchstöbern.