Graves Modell mit Beschreibung der Ebenen

Graves Modell - versteh die Welt

In aller Kürze:
Du suchst Zuversicht, dass die Welt nicht zugrunde geht? Das Graves Modell liefert Logik, die zeigt, dass die Welt voran geht.
Christian
aktualisiert: 03.08.2023
erschienen: 15.01.2023
Inhaltsverzeichnis

Das Graves Modell ist ein recht junges Modell und im deutschsprachigen Raum noch relativ unbekannt.

Dabei ist es an Genialität selten erreicht.

Das Schöne am Graves Modell ist, dass es widersprüchliche Denkweisen von Menschen vereint, in eine Ordnung bringt und so Mut macht.

Im Graves Modell kann ich mich als Mensch nicht nur selbst erkennen, sondern ich kann auch Gruppen besser verstehen.

Es ist als Tool zur Persönlichkeitsentwicklung genauso geeignet wie zur Analyse von Unternehmenskultur oder ganzen Gesellschaften.

Aufbau des Graves Modell

Clare W. Graves Idee war eine Verdeutlichung, dass sich Entwicklungsstufen nicht voneinander abgrenzen, sondern gegenseitig bedingen und ineinander übergehen.

Daher ist das Modell eine nach oben gehende Spirale, auf der die einzelnen Stufen ineinander übergehen.

Jeder Stufe ist eine Farbe zugeordnet. Die Auswahl der Farbe hat keine tiefere Bedeutung.

Die linke Seite der Spirale enthält alle Stufen, die Ich-Orientiert sind. In diesen Stufen steht das Individuum im Fokus.

Die rechte Seite der Spirale enthält alle Stufen, die Gruppen-Orientiert sind. Hier hat die Gruppe gegenüber dem Individuum Priorität.

Zudem sind die mehrere Stufen in verschiedenen Rängen organisiert, die für sich genommen eine Bedeutung haben.

Im Bild sieht du das Ganze als Modell.

Gaves Modell ohne Stufenerklärung

Das Modell im Detail

Versionen des Graves-Model

Das oben stehende Graves Modell ist einfach gehalten. Es gibt verschiedene Versionen des Modells. Ebenso gibt es eine Weiterentwicklung zu den Spiral Dynamics.

Der Grundtenor lässt sich an diesem Modell sehr gut erklären, denn bis ins Detail betrachtet, kann das Modell ganze Bücher füllen.

Worauf schaut das Modell

Mithilfe des Graves Modells lassen sich Menschen einer bestimmten Stufe zuordnen.

Dies sollte jedoch mit Bedacht getan werden, da ein Mensch in unterschiedlichen Lebensbereichen auf unterschiedlichen Stufen sein kann.

Seine moralische Entwicklung kann anders sein als seine kognitive. Im für das Life-Coaching typischen Bereichen wie

  • Finanzen
  • Partnerschaft
  • Beruf
  • Soziales Umfeld

kann er in jedem Bereich auf unterschiedlichen Ebenen stehen.

Somit lässt sich das Modell überblicksartig einsetzen und ebenso in bestimmte Details schauend.

Analog funktioniert es mit dem Blick auf Gruppen, Unternehmen oder ganze Staaten.

Seiten des Modells

Das Graves Modell wird in eine linke und rechte Seite eingeteilt. Während die linke Seite auf das Individuum fokussiert ist, steht auf der rechten Seite die Gruppe im Vordergrund.

Das ganze Modell lebt vom beständigen Wechsel dieses Fokus, der für alle Stufen endlos wiederholt wird.

Das Prinzip des „Ich“ oder „Wir“ wird im Graves-Modell als grundlegendes Muster menschlichen Strebens angenommen, was durchaus Sinn macht.

Die Stufen auf der „Ich“-Seite lassen sich den Geist in einem bestimmten Glaubenskonstrukt selbst erkennen. Und wenn sich der Geist selbst erkannt hat, strebt er danach, diese Erfahrung im Gruppenkontext zu machen.

Genauso sucht der Geist, nachdem er ein Glaubenskonstrukt in der Gruppe erfahrbar gemacht, hat nach neuen Impulsen. Und diese müssen sich zuerst im „Ich“ manifestiert werden, wodurch das Pendel von der „Wir“-Seite wieder auf die „Ich“-Seite schwingt.

Ein endloser Kreislauf, dessen Ziel das beständige Voranschreiten ist.

Stufen im Graves Modell

Wie erwähnt gehen die Stufen im Graves Modell ineinander über.

Das bedeutet, sie werden nacheinander durchschritten und es lässt sich keine Stufe überspringen.

Genauso heißt es allerdings, dass man in dem Modell auch von einer höheren Stufe auf eine niedere gehen kann.

Jeder Mensch kommt als Baby in der ersten Stufe auf die Welt.

Je nach Umfeld, also Familie und Gesellschaft, werden die Schritte unterschiedlich schnell durchschritten und kommen am Stand des jeweiligen Umfeldes vorerst zum Stehen. Ab hier ist individuelle Arbeit, zum Beispiel Persönlichkeitsentwicklung, notwendig.

Das bedeutet, Menschen unterschiedlicher sozialer Umfelder, bspw. unterschiedlicher Länder, können schon aufgrund dieses Umstandes einen unterschiedlichen Entwicklungsstand haben.

Die Erkenntnis ist sehr wertvoll, erklärt sie doch den Spruch „andere Länder, andere Sitten“.

Gleichzeitig ist es ein Achtungszeichen, dass man selbst, ist man auf einer höheren Stufe, diesen Umstand viel seiner Kultur zu verdanken hat und Menschen, die sich auf niederen Stufen befinden, nicht verurteilt. Doch dazu später mehr.

Theoretisch gibt es endlos viele Ebenen für das Modell. Es ist nach oben offen, vorherbestimmt ist nur, ob die nächste Ebene der „Ich“ oder der „Wir“ Seite zugeordnet ist.

Ebenso ist erwartet, dass die nächste Ebene ein gewisses Gegenteil der vorangegangenen Ebene beinhaltet, da sich dies in allen bisherigen Ebenen so dargestellt hat.

Bisher sind acht Ebenen bekannt, eine Neunte Ebene mit der Farbe Koralle hält seit kurzer Zeit Einzug.

Ebenen im Graves Modell

Die Ebenen des Graves Modell bilden einen größeren Rahmen als die Stufen. In den ersten acht Stufen gibt es zwei Ebenen. Zur ersten Ebene gehören Stufe 1-6. Die zweite Ebene besteht aus Stufe 7-8.

Die beiden Ebenen unterscheiden sich in einer Sache fundamental.

Stufen der ersten Ebene wissen nicht, auf welcher Stufe sie sich befinden. Allgemein sind sie dem Ego zugeneigt, ohne dass dies boshafte Züge annehmen muss.

Aber die losgelöste Akzeptanz des eigenen Selbst und der eigenen Stufe kommt erst in Ebene 2, also ab Stufe 7, zum tragen.

Ab diesem Punkt bemerkt der Mensch oder die Gesellschaft, wie alles Vorangegangene für die jetzige Stufe vonnöten war. Es erfolgt eine Anerkennung dessen, was geschafft wurde, ebenso wie dessen, was noch nicht geschafft ist.

Graves Modell mit Beschreibung der Ebenen

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