Ode an die Menschheit

In aller Kürze:
Ein Erfahrungsbericht über unser menschliches Wesen und seine Auswirkungen auf unsere Umwelt. Im Guten und im Schlechten.
Christian
aktualisiert: 15.01.2023
erschienen: 14.11.2017
Inhaltsverzeichnis

Muss das denn sein?

Eine Welt, in der ein Menschenleben einen Preis hat? Keinen Wert, aber einen Preis?

Dort, wo Menschenleben in Preisen bemessbar sind, können sie gar keinen Wert haben. Denn ein Preis, egal wie hoch, kann niemals das bemessen, was ein Menschenleben wert ist.

Und das sind keine abgehobenen, realitätsverblümten Floskeln, die sich ein Spinner in seinem Kopf ausgedacht hat, sondern ganz reale Fakten.

Was wir auf diesem Planeten betreiben, ist verabscheuungswürdig.

Wir pumpen uns mit materiellem Stuss voll, den Entwicklungsländer und ferne Kontinente bezahlen.

Die Währung sind Menschenleben.

Nackt, kalt, stinkend, ekelhaft.

Jedes Device, auf dem wir diesen Text lesen – daran klebt Blut.

Sind wir wirklich alle Mörder?

Wir sind jung, dumm und naiv

Es geht mir nicht darum, uns allen ein schlechtes Gewissen einzureden. Wir haben schon gelernt, dass das nicht funktioniert.

Jahrhundertelang war die Praxis der Kirche, Menschen zusammenzufalten und ihnen danach die Erlösung zu versprechen. Natürlich gegen Geld.

Diesen Abschaum haben wir durchschaut und uns weiterentwickelt. Ich frage mich – werden wir auch den heutigen Abschaum durchschauen?

Wann wird es so weit sein?

Wenn ich heute in die Welt schaue, dann leide ich.

Kein dummes Gequatsche, sondern meine Empfindung. Ich kenne den ganzen Positiv-Kram – und ich liebe ihn!

Aber über dem, was sich mental abspielt, gibt es noch etwas, dass wir nicht verstehen.

Seele, Intuition, Geist … ganz gleich, wie man es nennt.

Es ist ein Teil von uns, dessen wir uns noch nicht einmal bewusst sind.

Wir sind uns dessen sogar so unbewusst, dass wir vollkommen ablehnen, dass es zu uns gehört. Wir merken das daran, wenn wir z.B. „da ist etwas in uns“ sagen.

Ja, was bitte außer dir selbst soll denn in dir sein?

Es lässt sich nicht mehr überhören

Ich gebe mir ja die größte Mühe, meinen Einflussbereich zu verbessern.

Dort ein Segen zu sein, wo ich im Moment bin. Wo ich etwas bewirken kann.

Zusammen mit meinem Kreis etwas zu schaffen.

Für Menschen da zu sein.

Doch die Stimme dessen, was weite Teile der Menschen so erfahren brüllt mittlerweile, dass es förmlich unüberhörbar ist.

Mich erfordert es ein unglaubliches Maß an Zentrierung, um bei mir zu bleiben, um aktiv und konstruktiv am Jetzt zu arbeiten.

Doch immer mehr frage ich mich: Bin ich der Einzige, der das so wahrnimmt?

OK, kleine Untertreibung … ich weiß, dass es noch andere Menschen gibt.

Doch mir scheint, als sei es ein kleiner Kreis an Menschen, die überhaupt noch fähig zu sind zu fühlen, was hier auf dieser Welt geschieht.

Wie viele Menschen es mittlerweile gibt, die ihre Seele verkauft haben. Und ich meine das nicht Hokus-Pokus mäßig, sondern klipp und klar:

Die ihr Herz, ihr Gefühl - das, was sie zu Menschen macht - bereitwillig gegeben haben, um im Gegensatz für Geld zu leben.

Ich verteufle Geld nicht, im Gegenteil. Es ist ein wunderbares und nützliches Tool.

Doch welcher Vollidiot setzt Geld vor alles andere?

Wir! Zumindest wir als Gesellschaft haben das getan.

Und nun stehen wir hier, an einem Punkt, wo alles immer schneller geht.

Schule, Ausbildung, Arbeit.

Dem gesellschaftlichen Bild mit Familie, Haus und allem Geklimper wollen wir auch noch irgendwie entsprechen und der Druck wächst – whoop, whoop! mit jedem Tag in neue Höhen.

Ein Warnruf der Menschlichkeit

Dieser Artikel ist kein Alltags-Artikel.

Jeden Tag könnte ich nicht so denken, dann hätte ich mir schon beizeiten eine Kugel in den Kopf gejagt.

Doch ab und zu – ich finde es unvermeidlich – gehört das dazu.

Was ich oben beschreibe ist kein negatives Bild einer eigentlich schönen Welt.

Es ist mein gemischtes Bild alles Positiven und Negativen dieser Welt, was ich so erfahre. Mit Sicherheit nicht objektiv, doch genauso sicher zentriert auf Menschen.

Es ist der nächste Schritt des Bewusstseins. Ein Bewusstsein, dass mich als Teil dieses Planeten anerkennt.

Egal ob weiß, gelb, schwarz, grün oder pink-weiß gestreift sind wir Menschen doch alle gleich.

Und tut mir leid – ein positives Gegenstück zu Afrika, das wir Europäer nun schon Jahrhunderte ausbluten lassen wie einen Hasen an Ostern (muss der Vergleich eigentlich sein?!), das gibt es nicht.

Oder habe ich einen Kontinent übersehen, in dem die warmherzige Menschlichkeit gesellschaftlich nach außen strahlt?

Mir ist bewusst, dass unser Hirn negatives 6x so stark wahrnimmt wie positives und mir ist bewusst, dass negativ und positiv nur im Zusammenhang mit meinen persönlichen Werten entstehen.

Genauso bewusst ist mir aber, dass sich all meine Werte auf dem aufbauen, was Menschen Liebe nennen.

Dieses Grundbedürfnis, das einzig fundamentale, aus dem sich alles ergibt.

Wie zur Hölle haben wir es geschafft, die Welt so zuzurichten?!

Massentierhaltung Mensch

Ich könnte hier kreuz und quer, im Großen und Kleinen hin und herspringen.

Überall hat sich der schadhafte Egoismus im Menschen eingenistet.

Jeder gegen jeden, bis die Schwarte kracht.

Wir sind ja selbst so dämlich, dass wir unsere eigenen Vorväter in Mastanstalten stecken und uns auch noch die Frechheit herausnehmen, so etwas „Heim“ zu nennen.

Das Einzige, was eine gängige Altersresidenz mit Heim zu tun hat, ist das ich dort wegwill – in mein Heim – und zwar sofort!

In absoluter Opferhaltung scheinen wir das dann auch noch zu akzeptieren: „Ja, es ist halt der Lauf der Dinge.“

Bis es soweit ist, so hoffen wir, vertreiben wir uns die Zeit; Ablenkungen, die einen ja nicht über das Sein nachdenken lassen.

Verbindungen sind das größte, was wir noch eingehen. Aber lieben?

Bitte was?

Liebe und Profitmaximierung widersprechen sich einfach.

Liebe heißt geben – ohne Bedingungen. Profit heißt nehmen – so viel wie geht.

Also gib her den Schotter und dann kauf ich dir was, Liebes. Na genau!

Vielleicht liegt die so hohe Scheidungsrate nicht daran, dass Menschen nicht für ein Leben zu zweit gemacht sind.

Vielleicht liegt es daran, dass wir Menschen uns wie Roboter verhalten. Noch 2 … 3 Softwareupgrades und die Liebe kannst du bei Goethe nachlesen, aber nicht mehr erfahren.

Über diese Dummheit steigt in mir der Zorn hoch! Aber eigentlich nicht wirklich über die Dummheit, sondern über die Feigheit, sich dem Leben nicht zu stellen und stattdessen abzuhauen.

Sich abzulenken, sich alles gefallen zu lassen. Wie so eine Made im Speck.

Ekelhaft! Ich könnte schon wieder kotzen!

Geht es uns zu gut?

Irgendwann 2016 stellte ich fest, dass Krieg endlich wieder in aller Munde ist.

Nur das Wort, noch nicht viel mehr.

Es sind diese kleinen Dinge, wofür mich mein Umfeld entweder liebt und mit mir lacht oder über mich lächelt.

Es ist nur ein Wort, das sich da wieder aktiv in unseren Sprachgebrauch geschlichen hat.

Doch ist es das wirklich nur?!

Wir denken über Worte. Worte sind unsere Welt.

Und die Worte, die wir verwenden, beschreiben unsere Welt.

Wenn also ein Wort, das vor 70 Jahren hier in Europa die Bühne der Welt verlassen hat, wieder im Sprachgebrauch vorkommt, dann ist es ein Zeichen.

Denn das, was wir in Worte fassen können, können wir sehr gut Realität werden lassen.

Und wie leichtfertig wir das in Bezug auf Krieg tun, wie scheinheilig wir uns verhalten gegenüber Menschen, die nicht im Honig fließenden Luxus-Land geboren worden…

Scheiße, ist das peinlich!

Wäre die Welt gerecht, würden wir jetzt alle im ärmsten Land der Welt sitzen und die Ärmsten wären Deutsche.

Praktischer Rollentausch.

Und wir dürften beten, dass sie es besser machen als wir.

Dass sie nicht erst Waffen produzieren, sodass sich die Hälfte von uns Habenichts gegenseitig abschlachtet wie im letzten Horrorfilm.

Und dass sie sich dann nicht vor dem Rest der Welt als Retter aufspielen, weil sie uns 3 Pampers mitbringen, während sie den Cola-Automaten im Dorf installieren, sodass wir endlich einen Grund haben, Geld zu verdienen.

Ich frage mich wirklich, was hier los ist. Emotionstote Menschen auf der einen Seite. Zombies eigentlich.

Die Komfortzone sinkt immer weiter, doch solange es noch einigermaßen geht, mach ich einfach mit.

Mich kotzt das sowas von an. Ich erlebe seltenst Menschen, die noch wertvolle Ideale haben.

Nahezu jeder macht Kompromisse, wenn es darum geht, irgendwie an Geld zu kommen. Oder ein bisschen weniger abzugeben.

Ich tue das an gewissen Punkten auch, Schande auf mein Haupt.

Doch ich bin mir dessen zumindest bewusst. Auf eine gewisse Art und Weise schäme ich mich dafür und arbeite darauf hin, dass alles so ist, wie „es sich gehört“.

Ich arbeite an mir und posaune nicht in die Welt: „die Ehrlichen sind die Dummen.“

Solchen Stuss kann man doch nicht von sich geben. Wer so etwas glaubt, ist doch schon zerfressen von Habgier und Hass.

Du bezahlst mit dem Leben – jeden Tag

Das ist jetzt keine Tröstung, aber zumindest eine Erklärung.

Kompromisse zu machen, für Geld, für Abkürzungen, für Ablenkung vom Wesentlichen … jeder, der das tut, zahlt mit seinem Leben. Am Messbarsten in Zeit, die er nicht zufrieden ist.

Doch das eigentlich schlimme ist nicht die Zeit.

Es ist der Moment.

Je mehr wir im Moment leben, desto weniger Bedeutung hat die Zeit – desto endloser ist ein Moment.

Und das Lebensgefühl wird intensiver, je mehr wir im Moment leben.

Was für eine Hölle muss das sein, die eigenen Abgründe auf Ewigkeit ertragen zu müssen?!

Als zusätzliche Belohnung kommt dann noch der letzte Gedanke vorm Tod: „Klasse, ich hab’s verkackt. Für was?!“

Die Ausweich-Strategie, den Moment einfach nicht wahrzunehmen, funktioniert genauso wenig.

Das sind die stahlharten Typen, die keine Miene verziehen. Wär das Wetter so cool, wie diese Leute – die nächste Eiszeit wär schon längst da.

Doch auch hinter dieser coolen Miene verbirgt sich etwas. Nämlich nichts!

Und auch nichts ist etwas – Leere.

Wie leer muss das Leben sein?

Wie falsch muss es sich anfühlen, Fülle nur durch Pillen, Puder und Spritzen in das eigene Leben zu pumpen?

Und wie schmerzhaft jedes Mal die Erkenntnis, wenn die falsche Fülle nachlässt.

Wie abstrakt und fern des eigenen menschlichen Gefühls die Erkenntnis beim Tod: „Gleich ist der Stecker raus. Was sollte das eigentlich?“

Computer fährt herunter – und nie wieder hoch!

Alles ist Teil des Prozesses

Ich mecker nicht. Vielleicht kamen hier einige unkonstruktive Wörter über meine Lippen. Und natürlich ist alles hoch-subjektiv. Doch ich mecker nicht.

Es ist nicht immer leicht, vieles der Welt zu spüren, was Anderen verborgen bleibt.

„Das gibt es doch gar nicht. Das bildest du dir ein.“ Genau, ich bin nämlich ein bisschen doof.

Nur weil Gott Wissenschaft lediglich auf 5 Sinne beim Menschen kommt, heißt das noch nicht, dass der Mensch als Wesen der Wirklichkeit nur die 5 biologisch erfassbaren hat.

Vielleicht hat sich Friedrich, der Produzent aller Menschen, gedacht – „Ach komm, ich fopp die Wissenschaftler mal. Einen Sinn bau ich ein, den können die mit ihren Zahlen niemals messen.“

Mit strenger Miene haben wir dann endlich alle 5 Sinne zusammengekratzt, alles schön sauber bewiesen und ganz nüchtern, rational argumentieren wir, wenn jemand kommt, der von etwas spricht, das „mehr“ ist:

„Ihre subjektiven Eindrücke mögen Sie täuschen. Wir wissen mittlerweile, was wahr ist.“

Jop, geh kacken. Dabei kommt was raus – das ist wahr!

Wir sind nicht die erste Hochkultur. Und alle sind ratzfatz verschwunden.

Es gab immer schön logische Gründe, warum das so war und ich bin mir sicher, die würde man auch bei uns im Nachhinein finden.

Doch Gründe erklären noch nicht, wie es dazu kam.

Wenn wir so weitermachen, wie bisher, dann miet ich mir schon mal ein Boot, dass mich das Meer in ein paar Jahrzehnten nicht überrascht.

Oder den Sonnenschutzfaktor 1.000 – den hätte ich auch gern. Am besten mit der „Sauerstoff-Maske Harald“, denn die gibt mir den gewissen Kick, dass ich mal wieder 2 Kilometer im Wald spazieren gehen kann, bei der verseuchten Luft.

Apropos Wald …

Sagte ich gerade Wald?!

Das war ein Scherz.

Ich marschiere natürlich durch den Anlagenpark. Der ist jetzt grün angemalt, wie ein Wald.

Ist doch auch ganz nett, dass sie ihn wie Bäume aussehen lassen. So bleibt mir zumindest in Erinnerung, wie Bäume in lebensgroß ausgesehen haben.

Sonst gibt’s die nur noch versteinert im Museum.

Irgendwelche Forscher haben jetzt aus alten Extrakten anscheinend eine neue Pflanzenart entwickelt, doch das klappt noch nicht so richtig.

Und die 3D-Druck-Bäume haben dem Schwefelregen nur ein paar Jahre standgehalten.

So ist das halt.

Man kann es nicht ändern!

Doch, kann man.

Ok. „man“ nicht.

Das müssen schon du und ich und wir alle zusammen machen.

Ich glaube daran, dass wir Menschen uns weiterentwickeln.

Und ich glaube, wir tun das gerade von einer materialistischen auf eine philosophisch-spirituelle Ebene.

Vielleicht müssen die Umstände dafür noch viel schlimmer werden als jetzt. Bei Gott und allen Weltmeeren wünsche ich mir, dass das nicht der Fall ist.

Dass es in Ruhe passiert. Fortwährend. Und andauernd.

Dass ein Gespräch darüber entsteht, was uns alle verbindet.

Und dass wir die richtigen Entscheidungen treffen, hin zu einer menschlicheren Welt. Denn eins ist Fakt:

Der Welt ist egal, ob hier Bäume, Tiere und Menschen wohnen.

Zur Not gibt’s nen großen Knall, ne Eiszeit und wieder ein paar Millionen Jahre Ruhe im Karton.

Wahlweise ist auch auf Ewigkeit Ruhe.

Gibt ja noch andere Orte, an denen sich intelligentes Leben (also das, was wir dafür halten) entwickelt hat. Ob wir Menschen die nun gefunden haben oder nicht …

was interessiert das die Welt.

Ich glaube, sie würde sich freuen, wenn es auf ihr gedeiht.

Oder wenn wir sie als Teil unseres Lebens wahrnehmen und nicht Tag für Tag missbrauchen.

Ich glaube, an diesem Tag würden wir einen denkwürdigen erleben. Tränen der Freude – ein warmer Sommerregen würde sich mit Sonne und einem leichten Wind vermischen.

Ein Tag ohne Drama und „besondere“ Ereignisse.

Doch ein Tag, der im Gedächtnis bleibt.

Und so bleibt am Ende:

Wir alle haben unser Geschenk vor den Füßen liegen.

Jeden Tag aufs Neue.

Wir sind intelligent – das, was war, muss nicht das sein, was kommt.

Und so müssen wir an eine Zukunft glauben, die uns menschlich erscheint und verbindet … und dafür leben, dass sie eintritt.

Tag für Tag.

Moment für Moment.

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